Workshop „Markenbildung“ bei der Gold- und Silberschmiede-Innung am 19.9.2019
Werden wir eigentlich von unseren Kunden (und von denen, die es noch werden sollen) als die coolen Individualisten wahrgenommen, die nicht nur Schmuck-Wunder bewirken und Juwelen-Wünsche erfüllen können, sondern das auch noch in einem gnadenlos persönlichen Style hinkriegen? Diese Frage stellte man sich in der Hamburger Gold- und Silberschmiede-Innung und kam zu zwei verschiedenen Antworten. Nämlich: bei den eigenen Stammkunden JA, aber bei den Kunden, die es noch werden könnten (also halb Hamburg plus Umland), eher NEIN. Mit anderen Worten: Da ist noch Luft nach oben.
Was machen Goldschmiede eigentlich: Genau, sie fertigen in bester Qualität Schmuckstücke an, in einem für sie typischen Design, das sich ziemlich deutlich von dem anderer Goldschmiede unterscheidet. Da sie auch noch meistens selber in ihren Geschäften stehen, ihre Kunden beraten und sich persönlich auf der eigenen Webseite zeigen sind sie –jawohl- eine Marke. Und jeder von ihnen ist das Gesicht der eigenen Marke. Damit hat man schon mal den Bereich, in den Großunternehmen jährlich Millionen stecken, für quasi umsonst. Problem sind zwei weitere Bereiche, nämlich die Markenschärfung und die Markenpositionierung. Also die Überlegung: Was bin ich, was kann ich, was macht mich besonders. Und wie krieg ich diese Information auch unter die Leute.
Um das herauszufinden, hat die Hamburger Gold- und Silberschmiede-Innung die Markenspezialistin Stephanie Wagner gebeten einen Workshop abzuhalten. Frau Wagner fackelte auch nicht lange und wärmte die teilnehmenden Goldschmiede erstmal mit einer Runde „Bullshit-Bingo“ auf. Da Spielen ja bekanntlich Spaß macht, kann schnell eine beeindruckende Liste handelsüblicher Platitüden zusammen. „Handwerklich“, „liebevoll“, „individuell“, „einzigartig“, „edel“, „kostbar“, „sensibel“„qualifiziert“, etc. Auf die Frage, was denn jeden einzelnen der Anwesenden WIRKLICH zu etwas besonderem mache, kamen dann alle erstmal ins Schwimmen. Aber dafür war ja Frau Wagner da, die die Goldschmiede so lange kitzelte, bis die Ideen sprudelten und flugs auf Flipcharts festgehalten wurden.
Im zweiten Teil des Abends ging es darum, wie man die eigene Marke am besten bekannt macht und zwar ohne Millionen-Etat. Frau Wagner zeigte nicht nur viele praktische Tipps zum Marketing auf Instagram, sie hat es auch super-pädagogisch hinbekommen, jeden auf seinem Wissensstand abzuholen und weiterzubringen.
Zum Ende des Workshops ist es einigen Teilnehmern sogar gelungen den eigenen Obermeister via Insta-Filter mit Bärchenohren und Knoll-Näschen zu versehen, Hut ab vor der Referentin, wir haben richtig viel gelernt haben und dabei noch eine Menge Spaß gehabt.