Mehr als nur Schweißen: wie kann die Lasertechnik uns Goldschmieden das Leben erleichtern? Infoabend am 14.11.19

Laserschweißen kennen wir alle und die meisten von uns sind heilfroh, dass es das gibt.

Mit dem Laser kann  man aber noch viel mehr spannende Sachen machen, die unser gutes altes Handwerk über kurz oder lang revolutionieren könnten. Im Moment sind das noch die subtrahierenden Verfahren wie Lasergravuren oder Lasertrennen. Doch richtig spannend wird es in Zukunft mit additiven Verfahren, wie dem Laserdrucken. 

Normales Wachsdrucken ist uns wohl allen schon bekannt und viele nutzen es auch schon, indem sie Schmuckstücke mit CAD-Programmen konstruieren, an einen Dienstleister mailen, dort drucken lassen und den Wachsdruck dann in Edelmetall gießen lassen. Problematisch ist dabei das nervige Riffelmuster an der Oberfläche der Wachsdrucke, das sich hinterher an manchen Stellen schwer versäubern lässt. Ebenfalls problematisch ist es, dass filigrane Wachsdrucke eben filigran sind, leicht kaputt gehen und man kaum Silikonformen von ihnen machen kann. Der Druck direkt ins Metall ist in vielen Technikbereichen bereits state of the art, zum Beispiel in der Medizintechnik oder beim Flugzeugbau. 

Und was ist mit Gold? Die Gussanstalt Heimerle und Meule hat einen Goldplotter und kann tatsächlich ungeahnte Konstruktionen herstellen. Problematisch ist hier, dass die Oberfläche ziemlich rau ist. Und was nützt es mir Werkstücke mit komplizierten Unterschneidungen im Stück zu drucken, wenn ich dann nicht in die Ecken komme.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wussten Sie, wusstet ihr, dass es vor den Toren Hamburgs ein eifrig forschendes Laserzentrum gibt? Das Fraunhofer Institut für Lasertechnik hatte vor einiger Zeit über die Handwerkskammer zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Lasertechnik eingeladen. Unsere Innung war mit sieben Goldschmieden vor Ort vertreten und hat die beiden zuständigen Wissenschaftler mit Fragen bombardiert. Und das beste: Die Herren haben uns auch mit Fragen bombardiert. Ihre beste Frage: „Was kann die Lasertechnik erfinden, dass den Goldschmieden das Leben erleichtert wird?“

Ich glaube ja, dass die Herausforderung momentan im Bereich der Oberfläche liegt. Wir brauchen glattere Modelle und irgendeine Technik, die Güsse und Goldplots geschmeidig glättet, ohne die Kanten abzunudeln. Das habe ich auch einem der beiden Wissenschaftler vom Fraunhofer Institut, Herrn Stefan Jäger gesagt. Herr Jäger forscht in der Oberflächentechnik und interessiert sich sehr für uns Goldschmiede. 

Er wird uns am 14. November einen kurzen Informationsvortrag halten über das Laserzentrum in Hamburg Bergedorf, was dort gemacht wird und wie wir es jetzt schon nutzen können. Und er bittet euch/Sie möglichst viele Werkstücke und Werkzeuge mitzubringen, bei denen Oberfläche und Politur ein Thema ist. Er möchte mehr über unsere Oberflächenbearbeitung erfahren und mein Traum ist ja, dass aus dieser Zusammenarbeit eine ganz tolle neue Erfindung entsteht!